Emotionalität der Staffeln - Part I

Vor einigen Tagen habe ich beim Surfen in einem Anime Forum etwas gelesen, bei dem ich fast aus allen Wolken gefallen wäre:

"Die erste Staffel war die emotionalste Staffel."

Aber schauen wir uns doch heute einmal an, welche Staffel in wie fern emotional ist. Natürlich kann ich nicht alle Momente aufzählen, aber die wichtigsten kann ich mir herauspicken.

Ich teile diese Analyse in zwei Parts auf.


Die Emotionalität der Staffeln - Part I


Adventure

Allein die Tatsache, dass man von einer Riesenwelle mitgerissen wird und sich plötzlich in einer anderen Welt befindet, sollte für Kinder im Alter von 7-12 ein absoluter Schock sein. In Adventure haben sich die Kids jedoch schnell mit der Situation abgefunden. Zwar wird hier und da gejammert, aber voller Verzweiflung wollte keiner nach Hause. Der einzige Moment, in dem man die Kinder richtig traurig gesehen hatte, war in Devimons Pseudo-Schloss. Also kann man sagen, dass die ungewollte Reise in die Digiwelt nicht zu den emotionalen Punkten zählt, da das die Kinder relativ locker weggesteckt haben.

Dann gibt es diverse Tode. Bspw. den von Angemon, der wirklich emotional war. Patamon ist im letzten Moment doch noch digitiert und im Kampf gegen den Teufel wird es unerwarteter Weise zu einem Engel. Es Opfert sich auf und kommt zurück als Ei. So traurig und schön die Szene auch war, irgendwie macht es auch nicht viel Sinn, dass Angemon gestorben ist. Ich bezweifle nämlich, dass er seine komplette Lebensenergie verbraucht hat, denn er hat sich schließlich auch die Kraft der Digivices geliehen.

Ein weiterer großer Tod war der von Leomon. Ich muss zugeben, den würde ich als emotionalen Moment einstufen, da Leomon einfach ein guter Freund der Kinder geworden war. Anfangs wollte er sie beschützen, dann hat Devimon ihm eine Gehirnwäsche verpasst und schlussendlich haben sie gemeinsam gegen Devimon gekämpft. Sie haben sich also irgendwie immer gegenseitig geholfen. Sein Ende nahm alles, als er Jou und Mimi vor Metal Etemon beschützen wollte.

Der nächste Tod, der auch noch bedeutungsvoll gewesen ist, war der von Wizarmon. Denn anders als bei den Toden von Angemon, Loemon, Whamon, Chuumon und Piccolomon, ist es Wizarmon nicht möglich gewesen, als Ei neu zu starten. Wahrscheinlich lag es daran, dass es nicht in der Digitalen Welt gegangen ist, sondern in der Realen. Die Hintergrundgeschichte zu Tailmon und Wizarmon macht diesen Moment einfach sehr traurig. Wenngleich es keinen Sinn macht, dass Hikari so todtraurig ist, da sie Wizarmon ein oder zwei Mal gesehen hat und Null Verbindung zu ihm hat.

Was von der Emotionalität auch noch sehr authentisch gemacht wurde, sind die Eltern und Geschwister der Kinder. Zum einen die Adoptiveltern von Koushiro und die ganze Geschichte darum selbst. Und die Eltern von Takeru und Yamato, die trotz Scheidung gemeinsam die Hände halten und fest an ihre Kinder denken. Wer ebenfalls geschiedene Eltern hat, der sollte doch gerade diese Szene sehr emotional finden, nicht? Ebenfalls fand ich es sehr emotional, wie Frau Yagami voller Verzweiflung Greymon hinterher gerufen hat, dass es ihr ihre Kinder bitte nicht nehmen soll.

Zu erwähnen ist ebenfalls der Moment, in dem Apocalymon die Wappen der Kinder zerstört und sie sich hilflos und verloren fühlen. Die Digimonpartner sprechen ihnen Mut zu und ihnen wird klar, dass sie die Wappen immer in ihrem Herzen getragen haben und sie für die Digitation nicht brauchen. Schön anzusehen ist gewesen, wie sich diverse Charaktere entwickelt haben.

Was schlussendlich natürlich nicht fehlen darf, ist der Abschied. Der ist zweifelslos einfach zum Heulen gewesen.

Es gibt natürlich noch einige weitere Momente, die emotional gewesen sind, wie bspw. Das Geschehen um Skull Greymon, die Ereignisse in Etemons Pyramide und Soras inkognito Aktionen. Gerade als Sora Mimi inkognito Mut zuspricht, war für mich ein ergreifender Moment.



Adventure Zero Two




In Zero Two ist es ersteinmal sehr traurig und grausam, wie der Digimon Kaiser mit manchen Digimon umgeht. Sei es durch Auspeitschen oder irgendwelche Ringkämpfe.

Das erste Mal richtig emotional wurde es für mich allegemein jedoch in Folge 16. Die Kinder sind unter Wasser eingeschlossen und schicken Iori gegen seinen Willen mit der einzigen Kapsel nach oben um Hilfe zu holen. Währenddessen machen Ungeduld und andere Gedanken den Kindern zu schaffen und sie meckern sich sogar selbst gegenseitig an. Die Nerven liegen schlicht und ergreifend blank. Sowohl bei den Kindern und als bei Iori in der Realen Welt.

Es geht weiter direkt mit Folge 17 - dem Odaiba Memorial Day, an dem sich aller Kinder versammeln und sich an die Ereignisse von vor drei Jahren erinnern. Am Ende treffen sie auf den Geist von Wizarmon, der nach seinem Tod immernoch auf dem Fuji TV Building ist, um den Kindern eine Nachricht zu überbringen.

Weiter geht es mit der Geschichte um Ken, Wormmon und Osamu. Wormmon gibt seine Kräfte an Magnamon weiter in der Hoffnung, dass er es schafft Ken endlich zu stoppen. Wormmon stirbt in Kens Armen und dieser irrt unter Schock nach Hause. Die nächsten Tage verbringt er in seinem Zimmer und denkt über die Dinge, die er getan hat nach. Macht sich Vorwürfe und errinert sich ebenfalls an seinen verstorbenen Bruder. Obwohl er Wormmon wiederbekommt plagen ihn noch Wochen lang die Erinnerungen an seine Taten.
Der emotionalste Moment mit Ken war für mich übrigens die Szene in Folge 45, wo er das Tor zum Meer der Dunkelheit schließen wollte. Durch sein Trauma bekommt er panische Angst und schafft es nicht allein. Die anderen Kinder greifen nach Kens Hand, in der er sein D-3 hält und sind fest an deiner Seite.

Kommen wir nun zu Black WarGreymon, der nach seinem Sinn des Lebens sucht und sich am Ende aufopfert um zu helfen. Er schließt mit letzter Kraft das Tor zur Digiwelt und es stellt sich später heraus, dass sein Opfer völlig umsonst war.

Schließlich bleiben noch die Szenen, in der Traumwelt, die für die Kinder eigentlich nur Illusionen waren und die vielen Digitaionen, die gegen Belial Vamdemon antreteten. Erwähnenswert ist außerdem noch Oikawa Opfer.



Tamers



Zu Tamers muss ich sagen, die Staffel steht für mich verglichen mit den beiden Vorgängern total anders da. Das liegt daran, dass die Charaktere selbst einfach komplett andere emotionale Züge haben.

Es geht im Grunde schon los bei Takato. Ich würde sogar behaupten, er ist der Charakter, der die meisten Gefühle zeigt, bezogen auf den kompletten Digimon Anime. Er freut sich über das Treffen mit Guilmon, ist kurz darauf völlig überfordert, weint auch mal, entwickelt sich weiter, wird sauer und zornig, und ist am Ende ein mutiger Junge geworden. Meiner Meinung nach ist er mit keinem anderen Charakter zu vergleichen. Sein Engagement für Juri, als sie von D-Reaper festgehalten wird, auch gegenüber ihrem Vater in allen Ehren.

Mit Guilmon gibt es ebenfalls viele emotionale Momente. Das geht los, als es sich in Folge 7 plötzlich auflöst und verschiwindet, geht weiter zu Folge 8, als es von Takato beschuldigt wird, Unfug im Park angerichtet zu haben und im Kampf gegen Devidramon nach Takatos Entschuldig digitiert und in Folge 14 weiterkämpfen will, obwohl es fast besiegt wurde. Die Ereignisse als Megidramon zählen außerdem dazu.

Die Gesichte rund um Ruki und Renamon lässt uns Ruki von verschiedenen Seiten sehen. Ebenfalls ihre Gefühle. Das zählt auch für ihre Großmutter und ihre Mutter. Ebenfalls denkt sie im späteren Verlauf der Serie auch oft über Juri nach, die von D-Reaper festgehalten wird und über ihren Vater.

Der Aufbruch in die Digitale Welt, die Ungewissheit der Kinder, was auf sie zukam und die indirekten Abschiede bei ihrern Familien waren ebenfalls sehr rührend. Es ging um Abschiede, obwohl es gerade mal ca. die Mitte der Staffel gewesen ist.

Weiter gehts mit Impmon, dessen Stolz verletzt wurde und das gegen Indramon immer wieder aufsteht. Um digitieren zu können, schlägt es sich auf die Seite der Bösen und schreckt nicht davor zurück, vielen Digimon das Leben zu nehmen, Leomon eingeschlossen.

Wo wir auch schon beim nächsten Punkt wären: Juri. Juri, die von vielen Fans als nervendes Etwas abgestempelt wird, leidet in Wirklichkeit genau wie Ken unter einem schweren Trauma. In jungen Jahren hat sie ihre Mutter verloren, ihr Vater wirkte auf sie immer so, als hätte ihm das nichts ausgemacht und nun verliert sich auch noch ihren wichtigen Freund Leomon. Es scheint, als würden sich die Ereignisse ihrer Kindheit wiederholen und dann kommt auch noch D-Reaper und macht sich das zu nutzen.
Der emotionalste Moment war für mich, als Beelzebumon mit Leomons Daten versucht, Juri aus D-Repaer zu berfreien. Sie hätte sofort rausgekonnt, hätte sie nur Beelzebumons Hand gegriffen. Doch die Erinnerungen holte sie wieder ein und so konnte sie nicht nach der Hand des Mörders ihres Freundes greifen.
Als ihr Vater auf D-Reaper los geht und es anfleht, ihm seine Tochter zurück zu geben, dieser Moment trieb einem auch die Tränen in die Augen.

In der Digitalen Welt ist nach der Ankunft seiner Schwester auch Jenrya emotional vielseitig. Er macht sich tierisch Sorgen. Wird dadurch wütend und glaubt, alles allein schafffen zu müssen. Als Rapidmon gegen Zhuqiaomon verliert, ist er verzweifelt und überfordert. Da sprechen ihm Terriermon und die anderen Kinder Mut zu und machen ihm klar, dass er diesen Kampf nicht alleine bestreiten muss. Terriermon und Jenrya digitieren gemeinsam zu Saint Galgomon. Leider muss ich sagen, dass die Digitations Musik die ganze Szene irgendwie kaputt gemacht hat - für mich persönlich zumindest. Die passte in diesem Moment einfach Null.

Zurück in der Realen Welt werden die Kinder von ihren Familien und Sanitätern empfangen. Es schien, als könnten sie sich vor Erleichterung in den Armen ihrer Eltern ausruhen, doch kurz darauf erscheint D-Reaper in der Realen welt und das ganze Spiel ging von vorne los. Ein Großteil ihrer Heimat war nicht mehr bewohnbar, denn D-Repaer nahm alles ein. Über mehrer Wochen musste sie hilflos mit ansehen, was aus ihrer Stadt geworden war. Stellt man sich das mal bezogen auf seine eigene Heimat vor, ist es doch ziemlich traurig.

Schlussendlich war natürlich noch der Abschied, der von eben auf jetzt passierte, sehr emotional, hatten sich doch die Kinder und Digimon vorher geschworen, immer zusammenzubleiben...





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen