Digimon Adventure
Erscheinungsdatum: 6. März 1999
Dauer: 20 Minuten
Regie: Mamoru Hosoda
Story
Das Jahr 1995.
In Hikarigaoka, einem Stadtteil des Tokioter Bezirks
Nerima, leben die beiden Kinder Taichi und Hikari Yagami. Eines Nachts entdeckt
die kleine Hikari ein Digiei, das aus dem Computer ihres Vaters kommt.
Nichtsahnend legt sie sich mit dem Ei schlafen. Am nächsten Morgen bemerkt
Taichi das Ei und ist völlig außer sich. Schnell ist beiden klar, dass ihre
Eltern nichts davon mitbekommen dürfen, doch diese Aufgabe gestaltet sich
schwerer, als sie zunächst denken, denn aus dem Ei schlüpft ein ihnen
unbekanntes Wesen: Botamon. Doch Botamon behält seine Gestalt nicht lange und
mit Koromon haben Taichi und Hikari alle Hände voll zu tun. Und als Koromon
sich zu Agumon entwickelt, seinen Instinkten folgt und ungezähmt die Stadt erkundigt,
nimmt die Katastrophe seinen Lauf. Die Technik spielt völlig verrückt und am
Himmel über Hikarigaoka erscheint ein weiteres Digiei, aus dem Parrotmon
schlüpft. Beide Digimon folgen ihren Kampftrieben und die Yagami Kinder stehen
unter Beschuss. Um seine Zieheltern zu schützen, verwandelt sich Agumon zu
Greymon und liefert sich einen erbitterten Kampf mit Parrotmon. Kurz darauf
sind beide Monster verschwunden.
Review
Der Film ist zusammen mit mit Dr. Slump und
Yu-Gi-Oh! anlässlich der Toei Spring Anime Fair '99 in die Kinos gekommen. Alle
drei Filme wurden direkt hintereinander gezeigt. Außerdem lief er einen Tag vor
Ausstrahlung des TV-Animes Digimon Adventure an, um die Vorgeschichte zu
erzählen und die Serie zu promoten.
Mit seinen zwanzig Minuten ist der Film zwar ziemlich
kurz, aber gut gefüllt. So ist z.B. die sich entwickelnde Beziehung von den
Kindern zu Koromon schön anzusehen. Außerdem sind die dadurch aufkommenden
Probleme deutlich mit eingebracht.
Die Zeichnungen im Film sind ziemlich ausgeglichen.
Während die Menschen und die Digimon sehr ungenau gezeichnet sind und fast
lieblos wirken, sind die Hintergründe und Kulissen wirklich detailreich
dargestellt und beeindrucken.
Unterlegt wird der Film von einem einzigen Soundtrack: dem weltbekannten Bolero von Ravel. Das Stück wird später im Anime während Episode 21 und dem Real World Arc ebenfalls gespielt. So legte Mamoru Hosoda, der Regisseur, den Grundstein für ein ganz besonderes Feeling.
Unterlegt wird der Film von einem einzigen Soundtrack: dem weltbekannten Bolero von Ravel. Das Stück wird später im Anime während Episode 21 und dem Real World Arc ebenfalls gespielt. So legte Mamoru Hosoda, der Regisseur, den Grundstein für ein ganz besonderes Feeling.
Das Ending Theme ist die Theatre Version von Butter-fly (Kouji Wada)
Der Film endet mit einer Art Plothole: Die Digimon
verschwinden. Keiner weiß wie und wohin. Sind sie in die Digitale Welt
zurückgekehrt? Wenn ja, wie haben sie das geschafft? Ist Parrotmon durch
Greymons Angriff gestorben? Oder war Greymons Attacke vielleicht so stark, dass
beide gestorben sind? Ein sehr offenes Ende.
Der Film in deutscher Sprache
In dem amerikanischen Zusammenschnitt "Digimon - Der
Film", ist auch Digimon Adventure Bestandteil. Jedoch nicht mit zwanzig
Minuten, sondern gekürzt auf vierzehn. Dialoge wurden vollkommen geändert und
auch der Bolero wurde durch einen amerikanischen Soundtrack ersetzt.
Fazit
Der Film ist auf jedenfall sehenswert - allerdings gilt
das ausschließlich für die japanische Fassung. Sie wirkt durch den Einsatz des
Boleros verträumt und auch ein klein wenig naiv. Eben so, wie Kinder sind. Die
amerikanische, bzw. die deutsche Fassung nimmt dem Film all das und auch wenn
die ein oder anderen Sätze recht unterhaltend sind, so ist es zum Teil schon
erschreckend, wie man dem Film dieses warme Gefühl genommen hat.
Was ich bemängele ist die Tatsache, dass offenbar bis
auf ein paar Kinder kein Mensch bemerkt hat, dass es draußen kracht und quasi
die Welt untergeht. Erst randaliert Agumon und dann kämpft es als Greymon gegen
Parrotmon. Man muss dazu sagen, dass es noch unlogischer wirkt, wenn man weiß,
dass Hikarigaoka ein Stadteil ist, in dem es ausschließlich Wohnhäuser gibt -
keine Industrie. Sprich: es wimmelt eigentlich überall von Menschen. Ob sie nun
im Bett liegen und schlafen, oder unterwegs sind, was ironischer Weise kaum
jemand gewesen ist. Auf solch einer großen Straße möchte ich meinen, dass diese
schwer befahren wird - auch nachts. Aber bis auf drei-vier Autos fährt keines. Und
auch niemand bemerkt die Ereignisse. Die Kinder, die das Spektakel betrachten,
kommen auch nicht auf die Idee, ihre Eltern zu wecken, damit diese zumindest
die Polizei einschaltet. Später im Anime stempelte man die Geschehnisse als
Bombenanschlag ab. Aber selbst bei einem Bombenanschlag - und die Verwüstungen
ließen z.T. wirklich danach aussehen - bleibt kein normaler Mensch in seinem
Bett liegen und schläft. Irgendwer würde es mitbekommen. Außerdem geht die
Regierung bei einem Bombenanschlag auch auf die Suche, wer der Verursacher ist
und lebt sicherlich nicht damit, dass mal eben jemand die Stadt verwüstet hat
aber man den Verursacher nicht findet. Aber gut, der Film ist für ein jüngeres Publikum ausgelegt und hat nur zwanzig Minuten zur Verfügung.
Trotzdem: Ich empfehle den Film auf jeden Fall weiter,
allein schon, weil Mamoru Hosoda Regie geführt hat und der Mann es einfach
drauf hat, einen Magic Moment zu zaubern und davon hatte der Film einige.
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